Referent:innen & Moderator:innen
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Hamed Abdel-Samad, geboren 1972, studierte Sprachen und Politikwissenschaft. Er arbeitete für die UNESCO sowie am Lehrstuhl für Islamwissenschaft in Erfurt und an der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität München. Seit März 2025 ist er Gastprofessor an der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität Keio in Tokio. Seine Bücher über den Islam, Migration und Deutschland sind allesamt Bestseller und wurden in 15 Sprachen übersetzt. Auf seinem millionenfach frequentierten YouTube-Kanal „Hamed.TV” interpretiert Abdel-Samad den Koran in arabischer Sprache historisch und politisch. Wegen dieser Tabubrüche wurde 2013 eine Fatwa gegen ihn verhängt; seither lebt er unter permanentem Polizeischutz. Von ihm sind zuletzt folgende Bücher erschienen: „Schlacht der Identitäten”, „Islam. Eine kritische Geschichte” und „Der Preis der Freiheit”. Im Herbst 2025 erscheint gemeinsam mit Philipp Peyman Engel die Streitschrift „Was darf Israel?”.
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Susanne Hagen, geboren am 1. April 1972 in Dresden, absolvierte in Rostock eine Berufsausbildung zur Buchhändlerin. Seit 1995 ist sie selbstständig und führt die Buchhandlung „BuchHaus Loschwitz“ in Dresden. Im Jahr 2002 gründete sie zudem den Verlag „edition buchhaus loschwitz“, in dem sie als Verlegerin tätig ist.
Seit 2019 engagiert sie sich auch politisch: Als Stadträtin und kulturpolitische Sprecherin im Dresdner Stadtrat vertritt sie die Interessen des Freie Wähler Dresden e.V..
Sie lebt in Dresden in einer Lebenspartnerschaft und ist Mutter von zwei Töchtern (2000, 2002). -
Peter Grabowski (*1967), Journalist aus Wuppertal, seit 15 Jahren als der kulturpolitische reporter crossmedial tätig. Berichtet u.a. für WDR, Deutschlandradio, Fach- und Publikumszeitschriften, betreibt einen Blog und moderiert Veranstaltungen im Spannungsfeld von Kunst, Politik und Kultur(-Wirtschaft); Mitglied der Landespressekonferenz NRW und im netzwerk recherche.
© Sabina Sabovic
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Seit vielen Jahren lebt der in den USA geborene Musiker und Komponist Chris Jarrett in Deutschland. In seinen Stücken lässt er Jazz, Klassik, Avantgarde und Weltmusik auf atemberaubende Art und Weise verschmelzen. Dafür wird er von Musikjournalisten auch schon mal als "Rebell" gegen das Pianoestablishment bezeichnet. Vital und impulsiv ist sie, die Musik von Chris Jarrett, voller Brüche und Überraschungen und niemals so leicht einzuordnen in die üblichen Kategorien des Musikbetriebes. Frank Zappa etwa gilt ihm genauso als Vorbild wie die Meister des Barock oder der Moderne. Dementsprechend offen ist auch sein Repertoire, das von atonalen Miniaturen über Sonaten, Filmmusiken und Ballett bis hin zur Oper reicht.
Wer mit einer solchen Energie, mit pianistischem Furor, aber auch mit einer solchen Brillanz und Subtilität des Anschlags die Tasten zu drücken vermag, sich dabei das sperrige Instrument geradezu einverleibt ... [weckt] die Assoziation eines mythischen Kentaur – halb Klavier, halb Mensch ... phantasievoll, originell, energiegeladen und technisch perfekt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung© Sławek Wąchała
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Janina Klabes war Musikerin und hat bei einem Major-Label, einer Künstleragentur sowie als Clustermanagerin für die Mannheimer Musikwirtschaft gearbeitet, bevor sie eine Stelle als Markenmanagerin in einem mittelständischen Versicherungsunternehmen annahm.
Doch auch nach dem Branchenwechsel bleibt die Bühne Teil ihres Wirkens. Seit über zehn Jahren moderiert sie Veranstaltungen und Panels zu den Themenschwerpunkten Wirtschaft, Politik und Kultur. Was ihren Moderationsstil ausmacht, ist ein echtes Interesse an Menschen und deren Geschichten. Und jede Menge Humor.
www.janinaklabes.de -
Meron Mendel, ist Professor für Soziale Arbeit und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main. In seiner Jugend- und Studentenzeit war Mendel in israelisch-palästinensischen Friedensinitiativen aktiv. Sein Buch „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“ (Kiepenheuer & Witsch) wurde für den Deutschen Sachbuchpreis 2023 nominiert. Seit 2021 er gemeinsam mit Saba-Nur Cheema eine Kolumne in der FAZ. 2024 ist sie als Essayband „Muslimisch-Jüdisches Abendbrot. Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung“ im Kiwi-Verlag erschienen.
© Ali Ghandtschi
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Christian Schüle, 1970 in Friedrichshafen am Bodensee geboren, studierte Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaft und Theologie in München und Wien. Nach fünf Jahren als Redakteur im Ressort Dossier der Wochenzeitung DIE ZEIT arbeitet er seit 2005 als freier Autor, u. a. für ZEIT, mare, GEO, National Geographic sowie für den Bayerischen Rundfunk und den Deutschlandfunk. Sein erstes Buch Deutschlandvermessung erschien 2006, zahlreiche weitere folgten. Er leitete Thinktanks wie Minima Moralia der nächsten Gesellschaft (2009) und Denker für morgen (2011/12) und lehrt seit 2015 Kulturwissenschaft an der Universität der Künste Berlin. Sein neues Buch Jagd nach der Muskatnuss über die Erfindung des Kapitalismus durch die Ostindien-Companie im 17. Jahrhundert erscheint im Mai kommenden Jahres, zurzeit arbeitet er an dem Roman „Morgenröte“. 2026 mitkuratiert er das Literaturfest München.
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Dr. Kristian Buchna, geb. 1983, studierte Neuere und Neueste Geschichte, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Augsburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die deutsche Demokratiegeschichte, politische Ideengeschichte und kirchliche Zeitgeschichte. Bei der Stiftung Hambacher Schloss verantwortet er als Wissenschaftlicher Geschäftsführer die Bereiche Veranstaltungen, Forschung, Vermittlung und Ausstellung.
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Klaus Gasteiger, 1973 im schweizerischen Thun geboren, studierte Musik und Kulturmanagement in Würzburg und Ludwigsburg. Von 2005 bis 2023 war er als Kulturmanager und Konzertdramaturg für BASF in Ludwigshafen tätig und dort für mehrere Konzertreihen verantwortlich. Er veranstaltete Konzerte im Rahmen des BASF Konzertprogramms und in Kooperation mit dem Festival Enjoy Jazz. Es setzte Kunstprojekte unter anderem in Mumbai, Shanghai und New York im Rahmen des 150. Firmenjubiläums der BASF um. Klaus Gasteiger war Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen, unter anderem an der Hochschule für Musik Mainz, der Donau Universität Krems und dem Institut für Kulturmanagement in Ludwigsburg. Gasteiger ist 2. Vorsitzender von Jazz RLP, dem Landesverband für Jazz in Rheinland-Pfalz. Ab der Spielzeit 2026 ist er Co-Intendant der Mosel Musikfestival gGmbH.
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Michal Hvorecky, geboren 1976, lebt mit seiner Familie in Bratislava. Auf Deutsch erschienen bereits drei seiner Romane, eine Novelle und und das Kinderbuch „Donau – ein magischer Fluss“. Hvorecky verfasst regelmäßig Beiträge für die FAZ, Die Zeit und zahlreiche Zeitschriften. In seiner Heimat engagiert er sich für den Schutz der Pressefreiheit und gegen antidemokratische Entwicklungen und auch in der Leseförderung.
© Richard Kohler
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Lena Jöhnk leitet seit 2025 das Deutsch-Amerikanische Institut (DAI) Heidelberg – ein international aufgestelltes Kulturhaus mit Veranstaltungsprogramm, einer englischsprachigen Bibliothek und Bildungsangeboten. Zuvor verantwortete sie beim Goethe-Institut die Programmarbeit in Nordamerika und arbeitete dabei an der Schnittstelle von Kultur, Gesellschaft und internationalen Beziehungen. Ihr Studium der Angewandten Kulturwissenschaften führte sie nach Lüneburg und Mailand, sie promovierte im Bereich Stadtentwicklung an der HafenCity Universität Hamburg. Lena Jöhnk bewegt sich gerne zwischen den Disziplinen – am liebsten dort, wo neue Ideen entstehen.
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Dominique Macri ist deutsche Poetry Slam Meisterin und Diplom-Psychologin. Für ihr Bühnenformat Poetic Recording wurde sie 2017 mit dem Innovation Award der German Speakers Association ausgezeichnet.
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Susan Neiman ist seit 2000 Direktorin des Einstein Forums. Geboren in Atlanta, Georgia, studiert sie Philosophie an der Harvard University und der Freien Universität Berlin und promoviert 1986 an Harvard bei John Rawls. Sie war Philosophieprofessorin an der Yale University und der Tel Aviv University, bevor sie die Leitung des Einstein Forums übernahm. Sie ist Autorin von neun Bücher, die in vielen Sprachen übersetzt wurden, wie auch über hundert Aufsätze in z.B. die New York Times, New York Review of Books, the Guardian, die ZEIT, der Spiegel, und andere Zeitschriften. www.susan-neiman.com
Programm
8. Oktober
8. Oktober
- Uhrzeit
- Titel
- Referent:in(nen)
- Moderation
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Die Kettengespräche sind ein Kernstück des diesjährigen Denkfestes. Vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer treten nacheinander auf die Bühne, ohne die Positionen der anderen zu kennen. Jede Person reagiert kurz und spontan auf das zuvor Gehörte und formuliert anschließend ihre eigene Sicht, auf die wiederum der oder die Nächste antwortet. So entsteht eine lebendige Kette von Reaktionen, Kommentaren und Gegenpositionen – ein offener Dialog, in dem alle doppelt gefordert sind.
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Moral und Freiheit stehen in unserer Gegenwart oft in einem spannungsvollen Verhältnis. Während die einen Kunstfreiheit und freie Rede durch gesellschaftlichen Druck oder vermeintliche Denkverbote bedroht sehen, betonen andere, dass Kritik und Widerspruch selbst Ausdruck dieser Freiheit seien.
Gleichzeitig beobachten wir einen deutlichen Pendelschwung: Auf eine Zeit, die von besonderer Sensibilität für Sprache, Identität und moralische Maßstäbe geprägt war bzw. ist, folgt nun – gerade in Nordamerika – eine starke Gegenbewegung. In diesem Spannungsfeld stellt sich die Frage, ob Identitätspolitik tatsächlich neue Räume für bisher überhörte Stimmen geschaffen hat oder ob sie paradoxerweise auch zur Stärkung rechter Strömungen beigetragen hat.
Diese Fragen beleuchtet die amerikanische Philosophin Susan Neiman im Gespräch mit Lena Jöhnk, Direktorin des Deutsch-Amerikanischen Instituts in Heidelberg.
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Unser Blick geht ins europäische Ausland: In der Slowakei sorgt seit der Ernennung von Kulturministerin Martina Šimkovičová unter Premierminister Robert Fico ein radikaler Kurswechsel für Aufsehen. Gleich zu Beginn entließ sie die Leiter zentraler Kulturinstitutionen, darunter das Slowakische Nationaltheater und die Nationalgalerie – ein Schritt, der breite Proteste auslöste. Einer der schärfsten Kritiker ist der Schriftsteller Michal Hvorecký, der sich trotz Einschüchterungsversuchen der Regierung immer wieder offen gegen den kulturpolitischen Umbau seines Landes positioniert. Wie lebt es sich als Kulturschaffender in der heutigen Slowakei und was gibt lokalen Akteuren Hoffnung?
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Dominique Macri, deutsche Poetry Slam Meisterin und Diplom-Psychologin, verbindet Sprache und Psychologie auf einzigartige Weise. Mit ihrem innovativen Bühnenformat Poetic Recording, für das sie 2017 den Innovation Award der German Speakers Association erhielt, fasst sie das Erlebte, Gesagte und Gefühlte in poetischer Form zusammen. Sie wird den Vormittag mit einem solchen Poetic Recording abrunden und den Inhalten damit einen besonderen, künstlerisch verdichteten Abschluss verleihen.
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Ist unsere Freiheit in Deutschland wirklich gefährdet – und wenn ja, von wem? Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass viele Menschen ihre Meinungsfreiheit eingeschränkt sehen. Während die einen darin ein Zeichen wachsender Angst vor Sanktionen erkennen, verweisen andere darauf, dass Meinungen rechtlich frei bleiben, aber gesellschaftlicher Widerspruch heute stärker wahrgenommen wird. Ist die Bedrohung der Freiheit also Fakt oder Fiktion – oder sogar beides? Darüber diskutieren Meron Mendel und Hamed Abdel-Samad.
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Nach dem wir uns im ersten Kettengespräch kritisch mit der Gegenwart auseinandergesetzt haben, blicken wir nun in die Zukunft und verlangen von den Teilnehmer:innen pragmatische Lösungsansätze die Hoffnung bieten.
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Susanne Dagen, Buchhändlerin und Publizistin, vertritt ein rechts-konservatives Verständnis von Freiheit, das sie durch einen zu stark politisierten Kulturbetrieb, den Staat sowie durch moralische Erwartungen bedroht sieht. Ihr eigener Buchladen wurde das Ziel von Angriffen. In einem kritischen Dialog soll diskutiert werden, was sagbar ist, rechts-konservative Kulturpolitik will – und ob sich dabei gemeinsamer Boden finden lässt.
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9. Oktober
9. Oktober
- Uhrzeit
- Titel
- Referent:in(nen)
- Moderation
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Anmeldung erforderlich
Die Metropolregion Rhein-Neckar bietet ein breit gefächertes und facettenreiches Kulturangebot – von kleinen, feinen Formaten bis hin zu großen Festivals. Doch online geht vieles davon leider noch unter. Das möchten wir gemeinsam mit Ihnen ändern!Wir – das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar – entwickeln eine regionale Dateninfrastruktur und eine digitale Info- und Serviceplattform, die Veranstaltungen aus der ganzen Region sichtbar macht – übersichtlich, aktuell und nutzerfreundlich.
Die Idee des Projekts „Digitale Info- und Serviceplattform MRN“: Einmal eintragen – überall sichtbar. Die Daten sollen nicht nur auf unserer regionalen Plattform erscheinen, sondern bspw. auch von Tourismusakteur:innen, Plattformbetreibern, Medienpartnern und Kommunen verwendet und ausgespielt werden können. So sparen Sie Zeit bei der Datenpflege – und gewinnen Reichweite.Zahlreiche Kulturpartner aus unseren Netzwerken der „Festivals“ und der „Museen und Schlösser“ sind bereits aktiv bei der Umsetzung dabei – jetzt möchten wir den Kreis erweitern und Sie herzlich einladen, mitzumachen.
Beim Denkfest am 09. Oktober in Landau stellen wir Ihnen das Projekt persönlich vor. Wir erzählen, wo wir im Projekt stehen, und vor allem: Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen. Denn Ihre Perspektive als Kulturakteur:innen der Region ist für den Erfolg des Projekts entscheidend.
Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Kultur in der Region besser gefunden und wahrgenommen
Location: Altes Kaufhaus
Das teils erhaltene Gebäude aus dem 15. Jh. diente als städtisch beaufsichtigtes Kaufhaus mit Tanzsaal im Obergeschoss und Waagen im Erdgeschoss, darunter eine Safranwaage. 1838/79 wurde es zum Konzert- und Theaterhaus umgebaut, 1909 zog ein Kino ein. 1995 entstand durch eine Bürgerinitiative das heutige „Kulturzentrum Altstadt“ gemeinsam mit dem Frank-Loebschen-Haus und der Katharinenkapelle.